„Wir alle kennen die Bilder von mit Plastik verschmutzten Stränden und Tieren, die ihre Jungen mit Müll füttern, weil sie diesen fälschlicherweise für Nahrung halten. Ein erschreckender Anblick! Unsere Konsumgewohnheiten haben längst die Grenze dessen erreicht, was unser Planet verkraften kann. Umso wichtiger ist es jetzt, diese in Richtung müllfreies Leben zu lenken.
Im Folgenden haben wir einige Inspirationen gesammelt, mit denen Sie vielleicht zunächst kleine, am Ende aber große Veränderungen für die Umwelt bewirken können.
Plastikverbote für mehr Nachhaltigkeit?
Das EU-geführte Verbot von Plastikstrohhalmen ist bereits in Kraft getreten. Das Verbot von Einweg-Plastikartikeln wie Becher folgt frühestens Mitte 2021. Für uns gibt es jedoch keinen Grund, weiter zu warten: Wir müssen jetzt Maßnahmen ergreifen, um den von uns produzierten Abfall zu reduzieren. Und den ersten Schritt können wir in unserem Haushalt vornehmen.
Wir als Verbraucher sollten vor jedem einzelnen Kauf eine Sekunde innehalten und überlegen: Wie wurde dieses Produkt hergestellt? Wie lange ist es haltbar? Wie kann ich es entsorgen? Und das Wichtigste: Kann ich es auch ohne die Plastikverpackung bekommen? War es vor ein paar Jahren noch schwer oder zumindest zeitaufwendig, ohne Plastik zu leben, so ist die Auswahl an Plastikalternativen inzwischen riesig.
Waschbare „Wattepads“
Wattepads sind in vielen Badezimmern zu finden. Wie einfach ist es doch, mit ihnen Make-up oder Nagellack zu entfernen! Leider verursachen die kleinen, harmlos aussehenden Pads eine Menge Müll. Sie werden meist täglich benutzt. Bei 365 Tagen sind das schon 365 Wattepads.
Zum Glück gibt es mittlerweile viele Firmen, die waschbare Wattepads anbieten. Einige können sogar bei bis zu 95 Grad in die Waschmaschine. Sie können sie ganz einfach online bei verschiedenen Anbietern und inzwischen sogar in vielen Supermärkten erwerben.
Ja, sie kosten mehr als die „normalen“ Wattepads, aber was für uns billiger ist, kommt die Natur oft teuer zu stehen – und ist somit am Ende auch für uns teurer.
Hölzerne Wattestäbchen
Obwohl wir alle inzwischen gelernt haben sollten, uns nicht mit Wattestäbchen die Ohren zu putzen, sind sie immer noch in vielen Badezimmern zu finden, u. a. auch für Make-up Korrekturen. Ebenso sind sie leider überall in der Natur, denn die Plastikstäbchen brauchen Hunderte von Jahren, um sich vollständig zu zersetzen.
Die beste Option ist, alternative Gegenstände für die Verwendung von Wattestäbchen zu finden. Können Sie absolut nicht darauf verzichten, sollte das Stäbchen zumindest aus Holz sein. Plastik-Wattestäbchen werden laut EU-Verordnung ohnehin irgendwann verboten, aber es gibt keinen Grund, bis dahin zu warten.
Weitere Produkte aus Holz und Bambus
Nicht nur Wattestäbchen können wir durch Holzprodukte ersetzen. Viele weitere Alltagsgegenstände aus Kunststoff müssen nach einiger Zeit des Gebrauchs weggeworfen werden und lassen sich durch plastikfreie Alternativen aus Holz, Bambus oder Wachs ersetzen.
Einweggeschirr aus nachhaltigen Materialien
Wir gestehen: Porzellanteller zum Picknick mitzubringen ist einfach nicht praktisch, genauso wenig wie 15 Gläser für die große Party zu kaufen, die man nur einmal im Jahr feiert. Manchmal werden Einwegteller, -becher und -besteck gebraucht.
Aber wenn Sie den Griff zum Einweggeschirr machen, dann wählen Sie am besten welches aus Holz oder Bambus. Bald schon wird dieses durch die EU-Gesetzgebung ohnehin die vorgegebene Norm sein. Denken Sie auch daran, es nach Gebrauch entsprechend zu recyceln.
Zahnbürsten: auf nachhaltige Modelle setzen
Auch bei Zahnbürsten gibt es Modelle aus Holz oder Bambus. Vergessen Sie seltsam geformte Zahnbürsten mit Borsten, die sich verbiegen, wenn Sie zu hart putzen, oder mit Plastikteilchen, die angeblich sogar Ihre Zahnzwischenräume reinigen. Eine einfache, herkömmliche Zahnbürste mit Holzgriff erledigt die Aufgabe genauso gut.
Spülbürsten aus Holz
Auch Spülbürsten müssen im Haushalt von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden. Umso wichtiger ist es, Modelle aus nachhaltigem Material zu wählen, damit sie möglichst wenig Schadstoffe erzeugen. Besorgen Sie eine Spülbürste mit einem Griff aus Holz und achten Sie auf die Recyclingfähigkeit. Eine weitere nachhaltige Alternative sind Spülbürsten, bei denen Sie nur den Borstenteil austauschen müssen.
Feste Haar- und Handseife
Es sieht aus wie ein Stück Seife, ist aber tatsächlich Shampoo. Festes Shampoo in Form von Kernseife ist längst als Trend in unseren Badezimmern angekommen – und das zu Recht. Es ist in einer umweltfreundlichen Pappschachtel verpackt und reinigt und pflegt genauso effektiv wie herkömmliches Shampoo. Auf Plastikflaschen können Sie somit künftig verzichten.
Und da wir spätestens aufgrund der aktuellen Lage wohl alle verinnerlicht haben, wie wichtig Händewaschen ist, wollen wir auch hier an Nachhaltigkeit denken. Es gilt: von Flüssigseife in Plastikflaschen auf Blockseife umsteigen. Denn auch das Vorurteil, dass diese die Hände austrocknet, ist lange nicht mehr aktuell. Hier hat sich einiges getan und die Produkte auf dem aktuellen Markt säubern nicht nur, sondern versorgen die Hände zugleich effektiv mit pflegender Feuchtigkeit.
Spülmaschinentabs ohne Kunststofffolie
Spülmaschinentabs werden zwar oft in einer recycelbaren Kartonage geliefert, sind aber alle einzeln in Plastik- oder Alufolie verpackt. Zum Glück gibt es diese heutzutage auch ohne Verpackung. Ein kleiner Schritt für Sie, aber ein potenziell großer Schritt für die Natur!
Nachfüllbares Waschmittel
In vielen Drogeriemärkten können Sie die eigenen leeren Waschmittelbehälter mit Waschmittel oder Weichspüler nachfüllen lassen. Besonders für Familien mit Kindern, deren Waschmaschine täglich zum Einsatz kommt, kann die Reduzierung der Waschmittelflaschen einen großen Einfluss auf die Müllmenge haben!
Wasserfilter für sauberes Leitungswasser
Auch wenn das Leitungswasser in vielen Städten weltweit inzwischen zum Trinken geeignet ist, schmeckt es oft nicht lecker. So greifen viele immer noch zu abgepacktem Trinkwasser aus dem Supermarkt – und das natürlich meist in Plastikflaschen. Hier sind Wasserfilter eine gute Alternative.
Kalkfilter (oder andere Filter) am Wasserhahn helfen, das Wasser genießbar zu machen, und Sie verzichten auf den anfallenden Plastikmüll durch PET-Flaschen. Oder Sie besorgen sich eine wiederverwendbare Wasserflasche mit integriertem Filter. Diese filtert das Wasser direkt in der Flasche und lässt sich überallhin mitnehmen. Die Vorteile sind vielfältig: kein anstrengendes Tragen mehr von schweren Wasserflaschen im Supermarkt, weniger finanzielle Ausgaben und last but not least weniger Plastikmüll!
Bonus: nachfüllbare Nahrungsmittel
Obwohl es sich hierbei nicht wirklich um einen Haushaltsgegenstand handelt, haben wir uns entschlossen, trockene Lebensmittel in die Liste aufzunehmen, da sie auch ohne Plastiktüten oder -behälter leicht zu kaufen sind.
Ähnlich wie bei nachfüllbarem Waschmittel bieten viele Imbiss- und Reformhäuser trockene Artikel wie Nudeln, Mehl, Nüsse und Müsli zum Abpacken in Papiertüten oder sogar in eigene Behälter an. Eine nachhaltige Alternative, die wir nutzen sollten.
Fazit: Plastik reduzieren geht nicht von heute auf morgen
Es dauert vielleicht ein wenig, bis der Kauf von umweltfreundlichen Haushaltsprodukten oder der Weg zum tütenfreien Müsli zur Routine wird – geben Sie jedoch nicht auf! Es geht nicht darum, alle Schritte gleich von Tag eins an perfekt umzusetzen. Es ist jedoch wichtig, dass wir anfangen, Dinge zu ändern, und gewillt sind, unsere Routinen zu überdenken. Setzen Sie sich also erst mal kleine Ziele. Oft ist es einfacher, das alltäglich gebrauchte Plastik nach und nach zu reduzieren – Plastikartikel für Plastikartikel.