Besser weniger kaufen – Unsere Tipps für nachhaltiges Shopping

Feb 2, 2021Lebensstil

Einkaufen kann eine wahre Belastung für die Umwelt sein. Es wird geschätzt, dass jedes Jahr fast 100 Milliarden Kleidungsstücke gekauft und im Durchschnitt nur siebenmal getragen werden, bevor sie weggeworfen werden.   

Wir müssen anders einkaufen lernen – und das heißt: weniger und bedachterDenn wir haben Verantwortung unserer Umwelt gegenüber, für uns und für alle, die in Zukunft auf dieser Welt leben werden.

Nachhaltig und umweltfreundlich einzukaufen muss nicht schwierig oder zeitaufwendig sein. Wir erklären in fünf Schritten, wie Sie Ihren ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich halten.

Evergreen Shopping: zeitlos hält am längsten 

Eine der größten Bedrohungen für die Umwelt ist die sogenannte Fast FashionFast Fashion Artikel von großen Bekleidungsunternehmen sollen billig und schnell verkauft werden und vor allem in Sachen Trend immer am Zahn der Zeit sein. Die Kleidungsstücke haben leider häufig ein recht kurzes Leben, denn die unterdurchschnittliche Qualität sorgt dafür, dass sie schnell kaputt gehen. 

Und was können wir tun? Ganz einfach: 

Statt auf Fast Fashion langfristig auf Slow
Fashion
setzenAlso hochwertige Artikel in zeitlosen Designs beziehen, die Jahr für Jahr getragen werden können. Das sind Kleidungsstücke wie ein guter Trenchcoat, ein einfacher Strickpullover, eine Jeans, eine schlichte schwarze Hose und eine Auswahl an hochwertigen T-Shirts, Tops und BlusenAlso Kleidung, die nie aus der Mode kommt. Das heißt nicht, dass Ihr Stil langweilig werden soll. Mit Accessoires wie Schals, Schmuck, Gürteln und Taschen peppen Sie Ihr Outfit ganz einfach auf.  

Trends ändern sich, aber richtiges Stilgefühl kommt nie aus der Mode.

Ja, nein oder vielleicht? Kleidung kaufen will wohl überlegt sein 

In der heutigen Welt des Onlineshoppings, schnellen Versands und der kostenlosen Rückgabe ist es einfach, Artikel zu kaufen, die wir eigentlich nicht brauchen. Aber alle kostenlosen Rücksendungen haben ihren Preis 

Viele der zurückgegebenen Artikel können nicht mehr weiterverkauft werden und landen auf der Mülldeponie. Es wird geschätzt, dass der Deponiemüll von zurückgesandten Artikeln 15 Millionen Tonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre abgibt 

Deshalb ist es wichtig, dass wir unsere Einkäufe sorgfältig abwägen, um Überrenditen zu vermeiden.

  • Shopping wird manchmal auch als Therapie bezeichnet. Ein Kauf macht glücklich, aber ist nicht von langer Dauer und nicht die Lösung Ihrer Probleme. Wenn Sie sich traurig oder gestresst fühlen, kompensieren Sie Ihre Gefühle am besten nicht mit Kleiderkäufen, denn das Glück wird nur von sehr kurzer Dauer sein. Sport oder Freunde können da viel besser helfen als spontane Frustkäufe – und sind zudem nachhaltiger für Ihre Gesundheit und die Umwelt.
  • Sind Sie sich bei einem Artikel nicht sicher, kaufen Sie ihn nicht aus einer Laune heraus. Schlafen Sie eine Nacht darüber und überlegen Sie, ob Sie die neue Jacke oder Hose wirklich brauchen. Überlegtes Einkaufen verhindert Spontankäufe von Kleidung, die am Ende nur im Schrank verstaubt. 
  • Zu klein, zu groß, zu lang? Wer seine Größen genau kennt, der vermeidet Falschkäufe. Und wer von vornherein die richtige Größe kauft, schickt weniger zurück und schmeißt weniger weg. 
  • Lesen Sie Bewertungen und Kommentare früherer Käufer: Beschweren sie sich darüber, dass die Größe des Artikels nicht stimmt oder die Qualität nicht den Erwartungen entspricht?
  • Akzeptieren Sie Ihre aktuelle Größe: Kaufen Sie keine Artikel in Größen, in die Sie gerne passen würden. Natürlich motiviert die Hose eine Nummer kleiner, mal wieder mehr Sport zu machen. Aber seien Sie ehrlich: Wie oft hilft dieser Motivator wirklich?
  • Ein Fehlkauf passiert und ist kein Weltuntergang. Überlegen Sie, ob Sie die zu große Hose vielleicht an einen Freund weitergeben können oder ob sie sich für den Weiterverkauf oder eine Spende eignet. Aber denken Sie daran, dass ein Weiterverkauf oder eine Spende keine dauerhaften Lösungen sind.

Material macht Kleidung: natürliche Stoffe sind die bessere Wahl 

Materialien haben verschiedene ökologische Fußabdrücke. Natürliche Stoffe wie Wolle, Seide, Kaschmir und Baumwolle sollten beim Kauf synthetischen Stoffen vorgezogen werden.

Synthetische Stoffe wie Acryl, Nylon und Polyester zersetzen sich sehr langsamUnd nicht nur das: Auch ihre Herstellung ist schon alles andere als ökologisch. Für die Herstellung werden häufig schädliche Chemikalien verwendet – eine Belastung für Hersteller, Träger und Umwelt.

Es gibt jedoch auch Unterschiede in der Nachhaltigkeit von natürlichen Materialien. Nicht-organische Baumwolle ist der weltweit am häufigsten verwendeten Stoff für Kleidung, aber ihr Anbau erfordert viel Wasser und Pestizide, was sie umweltschädlich macht. Versuchen Sie, Bio-Baumwolle zu kaufen, wann immer dies möglich ist.  

Die richtige Pflege für lange Freude 

Auch Kleidung benötigt Pflege. Gehen Sie richtig mit ihr um, haben Sie lange Freude an ihr.

Ein paar Tipps für gute Pflege:

  • Nach Anleitung Waschen ist die Königsdisziplin – und essenziell. Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Kleidung nicht zu heiß waschen und sortieren Sie unbedingt nach Farbe (und am besten nach Material), damit die Kleidung nicht verfärbt.
  • Weniger waschen. Nicht immer gehört Kleidung direkt in die Waschmaschine. Manchmal reicht es, sie draußen zu lüften, um sie wieder tragen zu können. Je weniger Sie waschen, desto weniger wird die Kleidung in Mitleidenschaft gezogen. Zudem schont das auch den Wasserverbrauch.
  • Wäschetrockner sind praktisch, aber eine Herausforderung für jedes Kleidungsstück. Nutzen Sie ihn am besten nur in Ausnahmefällen und für größere Stücke wie Bettwäsche und Handtücher. Unterwäsche und sensible Teile gehören eher auf den Wäscheständer.
  • Pflegen Sie Ihre Waschmaschine. Entfernen Sie überschüssige Fussel, denn diese können Ihre Filter blockieren. Überladen Sie die Maschine nicht und denken Sie daran, sie gelegentlich leer zu waschen, um sie zu reinigen. Auch schonend für die Umwelt: Betätigen Sie, wenn vorhanden, gerne den Öko-Waschgang, der wassersparend wäscht.

Nachhaltiger Einzelhandel ist die beste Wahl 

Zu guter Letzt: Kaufen Sie Ihre Kleidung in Geschäften, die auf nachhaltigen Handel setzen. Diese Art von Geschäften und Marken achten bei der Produktion und Materialauswahl auf Nachhaltigkeit. Informationen dazu finden Sie meist auf den Webseiten der jeweiligen Hersteller.

Als nächstes gilt: Plastiktüten sind von gestern! Nehmen Sie sich stattdessen immer einen Jutebeutel aus dem Geschäft oder den Rucksack von daheim mit. Die sind langlebiger und vor allem wieder verwendbar.

Wir alle tragen Verantwortung für die Umwelt. Wir haben einen großen Einfluss auf unsere Kaufentscheidungen. Indem wir nachhaltige Einzelhändler unterstützen, kaufen wir nur das, was wir wirklich brauchen und das am besten nachhaltig und langlebig.

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