Zuhause ohne Plastik – So geht’s!

Feb. 1, 2021Home & Living

Wir alle kennen die Bilder von mit Plastik verschmutzten Stränden und Tieren, die ihre Jungen mit Müll füttern, weil sie diesen fälschlicherweise für Nahrung halten. Ein erschreckender Anblick! Unsere Konsumgewohnheiten haben längst die Grenze dessen erreicht, was unser Planet verkraften kann. Umso wichtiger ist es jetzt, diese in Richtung müllfreies Leben zu lenken.

Im Folgenden haben wir einige Inspirationen gesammelt, mit denen du vielleicht zunächst kleine, am Ende aber große Veränderungen für die Umwelt bewirken kannst.

 

Plastikverbote für weniger Müll?

Das EU-geführte Verbot von Plastikstrohhalmen ist bereits in Kraft getreten. Das Verbot von Einweg-Plastikartikeln wie Bechern ist auch schon in Kraft getreten. Für uns gibt es jedoch keinen Grund, weiter zu warten: Wir müssen jetzt Maßnahmen ergreifen, um den von uns produzierten Abfall zu reduzieren. Und den ersten Schritt kannst du in deinem Haushalt vornehmen.

Wir als Verbraucher sollten vor jedem einzelnen Kauf eine Sekunde innehalten und überlegen: Wie wurde dieses Produkt hergestellt? Wie lange ist es haltbar? Wie kann ich es entsorgen? Und das Wichtigste: Kann ich es auch ohne die Plastikverpackung bekommen? War es vor ein paar Jahren noch schwer oder zumindest zeitaufwendig, ohne Plastik zu leben, so ist die Auswahl an Plastikalternativen inzwischen riesig.

Waschbare „Wattepads“ 

Wattepads sind in vielen Badezimmern zu finden. Wie einfach ist es doch, mit ihnen Make-up oder Nagellack zu entfernen! Leider verursachen die kleinen, harmlos aussehenden Pads eine Menge Müll. Sie werden meist täglich benutzt. Bei 365 Tagen sind das schon 365 Wattepads.

Zum Glück gibt es mittlerweile viele Firmen, die waschbare Wattepads anbieten. Einige können sogar bei bis zu 95 Grad in der Waschmaschine gereinigt werden. Du kannst sie ganz einfach online bei verschiedenen Anbietern und inzwischen sogar in vielen Supermärkten erwerben.

Ja, sie kosten mehr als die „normalen“ Wattepads, aber was für uns günstiger ist, verursacht oft erhebliche Belastungen für die Natur – und ist somit am Ende auch für uns teurer.

Hölzerne Wattestäbchen  

Obwohl wir alle inzwischen gelernt haben sollten, uns nicht mit Wattestäbchen die Ohren zu putzen, sind sie immer noch in vielen Badezimmern zu finden, unter anderem auch für Make-up-Korrekturen. Ebenso sind sie überall in der Natur, denn die Plastikstäbchen brauchen Hunderte von Jahren, um sich vollständig zu zersetzen.

Die beste Option ist, alternative Gegenstände für die Verwendung von Wattestäbchen zu finden. Kannst du absolut nicht darauf verzichten, sollte das Stäbchen zumindest aus Holz sein. Plastik-Wattestäbchen werden laut EU-Verordnung ohnehin irgendwann verboten, aber es gibt keinen Grund, bis dahin zu warten.

Weitere Produkte aus Holz und Bambus 

Nicht nur Wattestäbchen kannst du durch Holzprodukte ersetzen. Viele weitere Alltagsgegenstände aus Kunststoff müssen nach einiger Zeit des Gebrauchs weggeworfen werden und lassen sich durch plastikfreie Alternativen aus Holz, Bambus oder Wachs ersetzen.

Einweggeschirr aus alternativen Materialien

Wir gestehen: Porzellanteller zum Picknick mitzubringen ist einfach nicht praktisch, genauso wenig wie 15 Gläser für die große Party zu kaufen, die man nur einmal im Jahr feiert. Manchmal werden Einwegteller, -becher und -besteck gebraucht.

Aber wenn du den Griff zum Einweggeschirr machst, dann wähle am besten welches aus Holz oder Bambus. Bald schon wird dieses durch die EU-Gesetzgebung ohnehin die vorgegebene Norm sein. Denk auch daran, es nach Gebrauch entsprechend zu recyceln.

Zahnbürsten: auf Modelle aus alternativen Materialien setzen

Auch bei Zahnbürsten gibt es Modelle aus Holz oder Bambus. Vergiss seltsam geformte Zahnbürsten mit Borsten, die sich verbiegen, wenn du zu hart putzt, oder mit Plastikteilchen, die angeblich sogar deine Zahnzwischenräume reinigen. Eine einfache, herkömmliche Zahnbürste mit Holzgriff erledigt die Aufgabe genauso gut.

Spülbürsten aus Holz  

Auch Spülbürsten müssen im Haushalt von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden. Umso wichtiger ist es, Modelle aus Holz zu wählen, damit sie möglichst wenig Schadstoffe erzeugen. Besorge dir eine Spülbürste mit einem Griff aus Holz und achte auf die Recyclingfähigkeit. Eine weitere gute Option sind Spülbürsten, bei denen du nur den Borstenteil austauschen musst.

Feste Haar- und Handseife  

Es sieht aus wie ein Stück Seife, ist aber tatsächlich Shampoo. Festes Shampoo in Form von Kernseife ist längst als Trend in unseren Badezimmern angekommen – und das zu Recht. Es ist in einer Pappschachtel verpackt und reinigt und pflegt genauso effektiv wie herkömmliches Shampoo. Auf Plastikflaschen kannst du somit künftig verzichten.

Und da wir alle wissen, wie wichtig Händewaschen ist, lohnt es sich, von Flüssigseife in Plastikflaschen auf Blockseife umzusteigen. Denn auch das Vorurteil, dass diese die Hände austrocknet, ist lange nicht mehr aktuell. Die Produkte auf dem Markt säubern nicht nur, sondern versorgen die Hände zugleich effektiv mit pflegender Feuchtigkeit.

Spülmaschinentabs ohne Kunststofffolie  

Spülmaschinentabs werden zwar oft in einer recycelbaren Kartonage geliefert, sind aber alle Spülmaschinentabs werden zwar oft in einer recycelbaren Kartonage geliefert, sind aber alle einzeln in Plastik- oder Alufolie verpackt. Zum Glück gibt es diese heutzutage auch ohne Verpackung. Ein kleiner Schritt für dich, aber ein potenziell großer Schritt für die Natur!

Nachfüllbares Waschmittel 

In vielen Drogeriemärkten kannst du die eigenen leeren Waschmittelbehälter mit Waschmittel oder Weichspüler nachfüllen lassen. Besonders für Familien mit Kindern, deren Waschmaschine täglich zum Einsatz kommt, kann die Reduzierung der Waschmittelflaschen einen großen Einfluss auf die Müllmenge haben!

Wasserfilter für sauberes Leitungswasser

Auch wenn das Leitungswasser in vielen Städten weltweit inzwischen zum Trinken geeignet ist, schmeckt es oft nicht lecker. So greifen viele immer noch zu abgepacktem Trinkwasser aus dem Supermarkt – und das natürlich meist in Plastikflaschen. Hier sind Wasserfilter eine gute Alternative.

Kalkfilter (oder andere Filter) am Wasserhahn helfen, das Wasser genießbar zu machen, und du verzichtest auf den anfallenden Plastikmüll durch PET-Flaschen. Oder du besorgst dir eine wiederverwendbare Wasserflasche mit integriertem Filter. Diese filtert das Wasser direkt in der Flasche und lässt sich überallhin mitnehmen.

Nachfüllbare Nahrungsmittel  

Viele Imbiss- und Reformhäuser bieten trockene Artikel wie Nudeln, Mehl, Nüsse und Müsli zum Abpacken in Papiertüten oder sogar in eigenen Behältern an. Eine einfache Möglichkeit, unnötigen Abfall zu vermeiden.

Fazit: Plastik reduzieren geht nicht von heute auf morgen

Es dauert vielleicht ein wenig, bis der Kauf von umweltfreundlicheren Haushaltsprodukten oder der Weg zum tütenfreien Müsli zur Routine wird – gib jedoch nicht auf! Es geht nicht darum, alle Schritte gleich von Tag eins an perfekt umzusetzen. Ein erster Schritt kann jedoch sein, eigene Routinen zu überdenken und dafür nach und nach bessere Lösungen zu finden. Setz dir also erst mal kleine Ziele. Oft ist es einfacher, das alltäglich gebrauchte Plastik nach und nach zu reduzieren – Plastikartikel für Plastikartikel.

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